Eigentlich sollte die Überschrift heißen, Augen auf vor dem Welpenkauf!

Warum?

Weil beim Welpenkauf oft die Objektivität durch die süßen Welpenblicke schon verloren gegangen ist.

Um sich aber diese Objektivität zu bewahren, ist schon vor der Fahrt zu den Welpen ratsam, die Züchter nach bestimmten Kriterien ein bzw. auszuschließen.

Ich möchte hier denen, die sich einen Welpen kaufen möchten, eine kleine Hilfestellung geben, worauf man auch schon vor dem Besuch beim Züchter achten sollte. Kleine Tipps, die helfen können, mit dem neuen Familienmitglied glücklich zu werden....

Wie finde ich einen guten Züchter?

Meist ist es doch so, dass man jemandem mit einem Rhodesian Ridgeback kennt und dann nach dem Züchter bzw. nach der Meinung über diesen Züchter fragt. Je nachdem wie die Antwort des Gefragten ausfällt, fasst man ins Auge, auch dort zu kaufen oder nicht.

Oder aber, man macht sich im Internet auf die Suche nach einem Züchter, der innerhalb des gewünschten Zeitraumes einen Wurf plant oder eben gerade Welpen hat.

Als Laie gar nicht so einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen, denn der Internetauftritt der Züchter scheint auf den ersten Blick meist ansprechend zu sein.

Wichtige Punkte, die für einen Züchter sprechen sind...

- Die Welpen wachsen im Haus, in der Familie auf und nicht wie so oft, ab der vierten Woche oder gar von Geburt an, in einem Welpenhaus oder gar in einem Neben- bzw. Stallgebäude oder schlimmstenfalls in einem Zwinger.

Warum?

Weil nur Welpen, die innerhalb der Familie bis zur Abgabe leben, auch mit den Geräuschen eines Haushaltes/Famile, in dem/der sie ja später leben sollen, vertraut gemacht werden. TV Gerät, Rundfunk, Musik, Staubsauger, Geschirrklappern, Kochgeräusche, Telefon und Hausklingel,spielende Kinder und eventuelle andere Haustiere, sowie Personen die zu Besuch kommen. All diese optischen und akustischen Reize helfen, später mal einen Welpen zu bekommen, der sich problemlos in seine neue Familie integrieren lässt.

- Der Züchter bietet auch auf seiner Homepage möglichst viele Informationen zu beiden Elterntieren.

Dazu gehören Ergebnisse von Gesundheitsuntersuchungen wie HD/ED/OCD und eventuell über die Pflichtuntersuchungen hinausgehende Testergebnisse von speziell rassespezifischen erblichen Krankheiten.

Ebenso muss die Ahnentafel der Mutterhündin auch auf der HP gut leserlich sein. Auch vom Vater der Welpen sollte zumindest ein Link zum Abstammungsnachweis vorhanden sein.

Warum?

Weil der Welpeninteressent nur so vorab Recherchen betreiben kann über zurückliegende Generationen, deren Herkunft und Kennels, Gesundheitszeugnisse etc.

Auch kann man durch den Blick auf die Ahnentafeln/Pedigrees eventuelle Inzuchtverpaarungen feststellen.

Weiteren Aufschluss sollte der Züchter über eventuell vorangegangene Würfe geben. Vom Rüden ist es vorteilhaft ebnso Nachzuchtberichte einsehen zu können.

- Die Hündin wird nicht mehr als einen Wurf pro Kalenderjahr haben. Bei großen Würfen ist ein Jahr ohne Belegung dazwischen.

- Die Hündin wird nicht mehr als insgesamt 3 Würfe haben.

- Die Hündin und die Welpen sind in gutem Zustand anzutreffen. Die Welpenstube muss sauber und welpengerecht sein.

- Der Züchter gibt die Welpen nur in sehr guter Verfassung, gechipt, geimpft und entwurmt mit einem Abstammungsnachweis ab.

- Der Züchter gewährt Einsicht in das Wurfabnahmeprotokoll und legt auf Verlangen auch alle anderen Gesundheitsnachweise im Original vor.

- Der Züchter gibt die Welpen auch auf Verlangen nicht vor Vollendung der achten Lebenswoche ab.

- Der Züchter füttert qualitativ hochwertig, die Mutterhündin sowie die Welpen.

Ein gewissenhafter Züchter ist bestrebt, Hündin und Welpen ernährungstechnisch optimal zu versorgen.

Hochwertiges Trockenfutter in Verbindung mit kalziumhaltigen Milchprodukten oder besser noch Fleisch- bzw. Rohfleischfütterung sprechen für den Züchter.

- Der Züchter sollte auf alle Fragen, auch tefefonisch gerne und ausführlich antworten. Ein weiterer Pluspunkt ist, wenn der Züchter auch Welpeninteressenten Fragen zur familiären Situation und der Umgebung, in der der Welpe zukünftig leben soll, stellt.

Das sollte den Welpeninteressent nicht ärgern, sondern es zeugt davon, dass dieser Züchter nur in beste und verantwortungsvolle Hände seine Welpen abgibt.

- Ein guter Züchter wird einen RR Welpen kaum für einen Preis im dreistelligen Zahlenbereich abgeben können.

- Der Züchter wird auch über den Jagdinstinkt sprechen, die eventuelle Abneigung gegen Regenwetter oder auch den Bewegungsdrang des Rhodesian Ridgebacks. All diese Infos helfen Welpeninteressenten zu entscheiden, ob der Ridgeback tatsächlich die geeignete Hunderasse für ihn ist.

- Der Züchter bietet auch nach der Abgabe der Welpen seine Hilfe bei Fragen und Problemen an.

- Der Züchter unterstützt die Kontaktaufnahme der Besitzer von Wurfgeschwistern sofern erwünscht.

- annähernd immer Welpen abzugeben haben.

- die einen Welpen per Telefonat verkauft ohne ein persönliches Kennenlernen vorauszusetzen.

- deren Internetauftritt bei wichtigen Punkten lückenhaft und/oder undurchsichtlich erscheint.

- den Rhodesian Ridgeback als uneingeschränkten Familienhund und Kinderfreund anpreisen.

- auf bestimmte Fragen nicht antworten möchten.

- mehr als zwei Hunderassen gleichzeitig züchten.

- die keine Gesundheitszeugnisse der Mutterhündin im Original vorlegen können.

- die keine Angaben über den Welpenvater machen möchten.

- wenn Welpen ohne Abstammungsnachweis und/oder vor der Vollendung der achten Lebenswoche abgegeben werden.

- wenn die Verfassung der Mutterhündin oder der Welpen unbefriedigend ist.

- wenn qualitativ minderwertiges Futter gefüttert wird.

- hauptsächlich Ausstellungserfolge hervorgehoben werden. Wir brauchen Alltagschampions, nicht Ausstellungschampions.

- die Welpen vor der Abgabe nicht ausreichend geprägt werden durch Familienanschluss.

Abschließend erwarte ich von einem guten Hundezüchter auch die gleiche Sorgfalt und Fürsorge bei anderen Tieren wie Katzen etc. Ganz besonders im Bezug auf Geburtenkontrolle.